Zeitlehren
Zeitlehren

Wir freuen uns, dass wir folgende Publikationen unterstützen konnten:

 

Kausch, Christine, "Zuflucht auf Zeit. Juden aus Deutschland in den Niederlanden 1933-1945."

Wallstein Verlag 2024

 

 

Die Niederlande waren für deutsche Juden während des Nationalsozialismus ein Land der Hoffnung, eines neuen Alltags, der enttäuschten Erwartungen und der erneuten Verfolgung.

Die antisemitische Politik des "Dritten Reiches" veranlasste in den 1930er Jahren Hunderttausende Juden zur Flucht aus Deutschland. Zu den ersten Exilländern gehörten die benachbarten Niederlande, wo die meisten jedoch nur eine Zuflucht auf Zeit fanden. Der Aufbau einer neuen Existenz gestaltete sich oftmals schwierig. Viele zogen weiter. Diejenigen aber, die diesen Schritt nicht gehen konnten oder wollten, waren nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Mai 1940 erneut der nationalsozialistischen Verfolgung ausgeliefert. Tausende wurden in den folgenden Jahren deportiert und ermordet.

Christine Kausch nimmt das Leben der jüdischen Flüchtlinge in den Jahren 1933 bis 1945 in den Blick und analysiert auf Basis hunderter Egodokumente sowie zahlreicher weiterer Quellen die individuellen und kollektiven Erfahrungen der Geflüchteten. Die Autorin untersucht, wie die Menschen im Nachbarland aufgenommen wurden, wie sie die erneute Verfolgung erlebten und wie sie auf die jeweiligen Umstände reagierten. Die Studie bietet damit einen wichtigen Beitrag zur jüdischen, niederländischen und deutschan Geschichte.

 

(Text: Wallstein Verlag)

 

Dewey, Anne, "Gerecht und fair? Die Empfehlungspraxis des österreichischen Kunstrückgabebeirats im Lichte der Washingtoner Prinzipien."

De Gruyter 2024

 

 

Die Washingtoner Prinzipien von 1998 rufen zu "gerechten und fairen Lösungen" im Umgang mit NS-Raubkunst auf. Zeitgleich hat Österreich als einziger europäischer Staat ein eigenes Kunstrückgabegesetz verabschiedet, auf dessen Grundlage der Kunstrückgabebeirat eine umfassende Empfehlungs-praxis entwickelt hat. Auch in Deutschland werden Stimmen nach einer gesetzlichen Lösung lauter. Der Praxis des Kunstrückgabebeirats wird dabei oftmals eine Vorbildfunktion zugeschrieben. Doch stellt sie tatsächlich die geforderte "gerechte und faire Lösung" dar? Die Autorin entwickelt erstmals eine umfassende Systematisierung dieser Praxis, unterzieht sie einer kritischen Analyse im Lichte der Washingtoner Prinzipien und schafft damit eine unverzichtbare Vergleichsperspektive für die deutsche Restitutions-debatte.

 

(Text: De Gruyter)

 

Obermair, Robert, "Oswald Menghin. Science and Politics in the Age of Extremes."

De Gruyter 2024

 

 

The fundamental idea of this book is to show - based on the example of Oswald Menghin, Minister of Education of the National Socialist Austrian "Anschluss"-government, and the networks surrounding him - how science and politics were interwoven in Austria in the first half of the 20th century and how the ideas and networks created in that milieu outlasted the alleged caesurae of this period and found continuation in post-war South America. As Menghin traversed an astonishing number of political upheavals an changes - time after time in exalted positions -, his biography may be considered as paradigmatic for the Age of Extremes. 

 

 

(Text: De Gruyter)

 

Zeitlehren

Zeitlehren möchte durch die Förderung von wissen-schaftlichen Projekten in verschiedenen Fachbereichen der NS-, Antisemitismus- oder Holocaustforschung einen Beitrag zum Austausch über Fragen der Entstehung und Ausprägungen antidemokratischer und menschenverachtender Ideologien leisten. Neben einem Bewusststein für die Wurzeln und Auswirkungen insbesondere des deutschen Nationalsozialismus im 20. Jahrhundert soll dabei auch unser heutiges Verständnis von Demokratie, Gleichberechtigung und kultureller Teilhabe in den Fokus gerückt werden. Zeitlehren verfolgt diese Ziele durch eigene Fördermaßnahmen und durch die Unterstützung von jungen Wissenschaftler* innen.

Hieraus ist - als ein wesentlicher Bestandteil der Stiftungsarbeit - ein Netzwerk von sogenannten Nachwuchswissenschaftler*innen entstanden, das dem hierarchiefreien, interdisziplinären fachlichen Austausch dient, aber auch Raum für gemeinsame Projekte, gegenseitige Anerkennung und für Gespräche über die Herausforderungen der Promotions- und Forschungssituation bietet.

 

Kooperationen und Spenden

Wir freuen uns sehr über Kooperationspartner*innen, die unsere Arbeit begleiten möchten. Treten Sie gerne mit uns in Kontakt!

Wenn Sie Zeitlehren durch Ihre Spende unterstützen möchten, finden Sie näheres hier.

Hier finden Sie eine Liste der von der Stiftung Zeitlehren geförderten Nachwuchswissenschaftler*innen.